Bundesliga 
SC Freiburg feiert auf Ibiza
Michael Gregoritsch ärgert sich über eine verpasste Chance. Bildquelle Arne Dedert/dpa

Fußball-Bundesliga: Trotz der verpassten Qualifikation für die Champions League war es die erfolgreichste Saison der Vereinsgeschichte. Torwart Flekken wechselt zum FC Brentford.

Trotz der erfolgreichsten Saison der Vereinsgeschichte überwog beim SC Freiburg nach der abschließenden 1:2-Niederlage bei Eintracht Frankfurt zunächst die Enttäuschung. Schließlich hatte der Sport-Club zur Pause noch auf Champions-League-Kurs gelegen. Außerdem galt es, Abschied zu nehmen von Nils Petersen und Jonathan Schmid, die in Frankfurt nicht mehr eingesetzt wurden, und Torwart Mark Flekken, der seinen Abgang zum FC Brentford bestätigte.

Grifo verpasst Kanone

Ein bisschen traurig war auch Vincenzo Grifo, der die Freiburger kurz vor Ende der ersten Hälfte in Führung geköpft und damit sein 15. Saisontor erzielt hatte. Die ,,Kicker"-Torjägerkanone hätte in den Katakomben bereitgestanden, zu der dem italienischen Nationalspieler letztlich ein Tor fehlte. Das verhinderte unter anderem Eintracht-Torhüter Kevin Trapp, der einen Freistoß kurz nach Grifos Tor parierte. ,,Schade, schade", kommentierte der SC-Topscorer, und das galt auch für die knapp verpasste Königsklasse. ,,Definitiv ist jetzt eine Enttäuschung da, aber wir können uns echt nicht beklagen", sagte Grifo. Wenn jemand den Saisonverlauf vorausgesagt hätte, ,,hätte das wahrscheinlich keiner geglaubt".

Auch für Frankfurts Randal Kolo Muani wäre eine Torjägerkanone parat gewesen. Der Franzose hat für SC-Trainer Christian Streich ,,den Unterschied ausgemacht" am Samstag. Getroffen hat er in der 83. Minute zum Ausgleich, auch er kam damit auf 15 Tore. Und kurz nachdem der Stadionsprecher durchgesagt hatte, dass nur noch ein Tor für Europa fehlen würde, erzielte Dina Ebimbe in der Nachspielzeit den Siegtreffer, der die Frankfurter mindestens in die Conference League bringt, wenn sie nicht durch den DFB-Pokalsieg die Freiburger in die Europa League begleiten.

Kräfte schwanden

,,70 Minuten waren gut, dann haben zu viele Spieler die Kräfte verlassen, wir hätten sieben- bis achtmal auswechseln müssen", erklärte Streich. Dennoch hätte der Sport-Club sich gerne mit einem Sieg oder zumindest einem Remis in die Pause verabschiedet. Da Union Berlin kurz vor Schluss noch das 1:0 gegen Bremen machte, und sich damit die Champions League sicherte, war das aber nicht mehr so wichtig. ,,Wenn man vor der Saison gesagt hätte, wir würden nicht in den Abstiegskampf kommen in einer Saison mit Europapokal, dann hätte ich das mitgenommen", sagte der SC-Coach, ,,jetzt haben wir 59 Punkte und sind Fünfter - das sind Ausnahmesituationen."

Dennoch ist der 57-Jährige davon überzeugt, ,,wenn wir mit dieser Haltung und Mentalität weitermachen, brauchen wir keine Angst haben vor dem nächsten Jahr, aber es wird eine große Herausforderung". Dazu gehört für ihn auch der Abgang des ,,sehr guten Torwarts". Flekken wird wie zuvor schon Offensivspieler Kevin Schade nach Brentford gehen. Von seinem ehemaligen und künftigen Kollegen hat er sich dabei aber nicht beraten lassen. ,,Das war nicht nötig, weil sich der Verein in einer Art und Weise in den letzten zwei Jahren um mich bemüht hat, dass ich schon mehr als genug mitbekommen habe", sagte der Niederländer, der sich mit der Premier League den nächsten ,,Kindheitstraum" erfüllt.

Er soll von Noah Atubolu beerbt werden, dem Flekken das auch zutraut, obwohl der gebürtige Freiburger erst 21 Jahre ist. ,,Es ist ein großer Schritt von der dritten in die erste Liga, aber er hat es hervorragend gemacht. Ich habe auch meine Geschichte in der 3. Liga. Und ich glaube, er hat mehr Talent als ich in seinem Alter." Dem Nachfolger gibt der 29-Jährige mit auf den Weg, ruhig zu bleiben, auch wenn er mal einen Fehler macht. Und der Mannschaft wünscht er, dass sie ,,wieder so eine Saison hinlegen" kann. Vor dem Umzug nach England ging es für Flekken aber noch für zwei Tage mit einem Großteil des Teams nach Ibiza, wo die herausragende Saison mit dem ein oder anderen Kaltgetränk gefeiert wurde.


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